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H2.N.O.N informiert Bundestagsabgeordnete über regionale Wasserstoffprojekte 

Die Teilnehmenden des Parlamentarischen Frühstücks von H2.N.O.N am 26.Juni in Berlin.  Foto: H2.N.O.N 

Berlin (27. Juni 2025) – Das Wasserstoffnetzwerk Nordostniedersachsen (H2.N.O.N) hat am 26. Juni Vertreterinnen und Vertreter des Bundestags sowie von Bundesministerien und Verbänden zu einem Parlamentarischen Frühstück in die Niedersächsische Landesvertretung in Berlin eingeladen. Im Mittelpunkt standen aktuelle Wasserstoffprojekte aus der Region sowie die Perspektiven für den weiteren Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. 

Mit den Wasserstoffzügen zwischen Buxtehude und Cuxhaven, den geplanten Wasserstoffspeichern in Harsefeld, der Wasserstoffproduktion von Dow in Stade sowie dem entstehenden Kompetenzzentrum für Wasserstoff in der Luft- und Schifffahrt in Stade verfügt die Region bereits heute über verschiedene konkrete Anwendungen. Darüber hinaus bestehen erhebliche Potenziale im Ausbau der Windenergie, der Anbindung an das Wasserstoff-Kernnetz und durch die Nähe zu den Seehäfen. 

Das Parlamentarische Frühstück von H2.N.O.N fand bereits zum zweiten Mal in der Landesvertretung beim Bund statt. Gasunie Deutschland stellte die weiteren Pläne für den Pipeline-Ausbau in Nordostniedersachsen vor. Storengy präsentierte die geplante Entwicklung der Salzkavernenspeicher in Harsefeld – ein Projekt, das von der EU-Kommission mit mehr als vier Millionen Euro für zwei Speicher mit rund 14.000 Tonnen Gesamtkapazität gefördert wird. 

„Nordostniedersachsen ist keine weiße Landkarte mehr, sondern ein Wasserstoff-Standort mit Substanz – von der Erzeugung über Speicherung und Transport bis hin zur Anwendung. Jetzt braucht es klare Rahmenbedingungen, damit Investitionen greifen und die Dynamik nicht verloren geht“, betonte Christoph von Speßhardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Elbe-Weser und stellvertretender Vorsitzender des Wasserstoffnetzwerks H2.N.O.N. „Gerade für die ländlichen Räume ist Wasserstoff ein Schlüssel zur nachhaltigen Wertschöpfung und Standortsicherung.“ 

Im Austausch u.a. mit der Bundestagsabgeordneten Vanessa Zobel sowie Branchenvertreterinnen und -vertretern wurde deutlich: Wasserstoff braucht Realismus und entschlossene politische Weichenstellungen. Nachdem das Wasserstoff-Kernnetz bereits im Bau ist, sind nun vor allem Investitionen in Produktion und Abnahme entscheidend, damit das Netz auch wirtschaftlich genutzt werden kann. 

Für viele mittelständische Unternehmen in Nordostniedersachsen werden die CO₂-Preise weiter spürbar steigen. Grüner Wasserstoff kann hier ein zentraler Baustein sein, um insbesondere in energieintensiven Prozessen, die sich schwer elektrifizieren lassen, Emissionen zu senken. Um regionale Ökosysteme aufzubauen und die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands zu sichern, braucht es gezielte Förderinstrumente für Produktion, Infrastruktur und Anwendungen. 

„Der Mittelstand will dekarbonisieren – aber er braucht Planungssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen, um investieren zu können,“ sagte Thomas Knaack, Geschäftsführer der INNO.NON GmbH. „Unsere Region hat die Akteure, das Know-how und konkrete Projekte. Was wir brauchen, ist politische Unterstützung, damit die Wertschöpfung auch bei uns vor Ort ankommt.“ 

Das Wasserstoffnetzwerk H2.N.O.N wird von den elf Landkreisen im Amtsbezirk Lüneburg getragen. Über 160 Unternehmen, Kommunen und Einrichtungen verfolgen gemeinsam das Ziel, ein regionales Wasserstoff-Ökosystem aufzubauen – mit dem Fokus auf die Unterstützung des Mittelstands und die Nutzung regionaler Potenziale für eine klimaneutrale Zukunft.