Kompetenzen im Offshore-Sektor stärken – Hochschule Emden/Leer und Amprion beschließen Zusammenarbeit
Emden (20. August 2025) – Angesichts der wachsenden Bedeutung der Offshore-Energieerzeugung und der damit verbundenen Herausforderungen für die Stromübertragung auf See haben die Hochschule Emden/Leer und die Amprion GmbH, einer der vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland, eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ziel der Partnerschaft ist es unter anderem, die Mitarbeitenden von Amprion im Bereich maritimer Wissenschaften weiterzubilden, um insbesondere Quereinsteigern einen Einblick in die speziellen maritimen Herausforderungen des Betriebes von komplexen Netzinfrastrukturen auf hoher See zu gewähren und einen optimalen Einstieg in den Beruf zu ermöglichen.
Die Energiewende setzt zunehmend auf Windkraftanlagen und andere Erzeugungsanlagen auf dem Meer. Die Übertragung der auf See erzeugten Energie an Land stellt jedoch besondere Anforderungen an die Netzbetreiber. Fragen der Logistik im regulären Betrieb sowie im Schadensfall, der Charterung spezialisierter Schiffe, der Anforderungen an Personal und Material sowie der Sicherung von Seekabeln gegen äußere Einflüsse sind wesentliche maritime Faktoren.
„Die Stromübertragung auf See ist ein komplexes Feld, das spezifisches Know-how erfordert“, erklärt Prof. Dr. Marcus Bentin, Dekan des Fachbereichs Seefahrt und Maritime Wissenschaften. „Mit dieser Kooperation stellen wir sicher, dass die Mitarbeitenden von Amprion die bereits vorhandenen Kompetenzen um spezifische Kompetenzen im maritimen Bereich erweitern.“ Die Hochschule Emden/Leer bietet hierfür die ideale Expertise. Die Weiterbildungsmaßnahmen zielen darauf ab, das Verständnis für die spezifischen Bedingungen und Anforderungen der Seefahrt bei den Mitarbeitenden von Amprion zu vertiefen.
„Wir freuen uns sehr über diese Zusammenarbeit“, so Hochschulpräsident Prof. Dr. Gerhard Kreutz. „Sie unterstreicht die Relevanz unserer maritimen Expertise für die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland. Es ist eine Win-Win-Situation: Unsere Studierenden profitieren von den praxisnahen Einblicken, die Amprion bietet, und Amprion erhält hochqualifiziertes Personal mit dem nötigen maritimen Sachverständnis.“
Besonders freute man sich über die Rückkehr eines ehemaligen Studenten: Philipp Bentrott, der vor fast zehn Jahren sein Nautikstudium an der Hochschule Emden/Leer abgeschlossen hat. „Für uns ist es eine große Freude, den Absolventen eine vielfältige und spannende berufliche Perspektive in der Welt des Übertragungsnetzes bieten zu können“ bekräftigt Bentrott. Seine Karriere verdeutlicht, dass sich die Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung für Nautiker nicht nur auf die Seefahrt beschränken.
Die Kooperation zwischen der Hochschule Emden/Leer und Amprion ist ein wichtiger Schritt, um die notwendigen Kompetenzen für den Ausbau der Offshore-Infrastruktur in Deutschland zu sichern und die Energiewende erfolgreich voranzutreiben.