Hochschulen in Niedersachsen stärken die digitale Lehre
Vechta (24. April 2025) – Spätestens seit der Pandemie sind die Anforderungen an die Digitalisierung der Lehre so stark gestiegen, dass einzelne Hochschulen technische, rechtliche und strategische Aspekte kaum alleine bewältigen können. Alle 20 staatlichen Hochschulen in Niedersachsen haben sich deshalb im Verbundprojekt „Digitale Lehre Hub Niedersachsen“ (DLHN) zusammengeschlossen, dessen Auftaktphase nun angelaufen ist.
In dem wegweisenden Vorhaben arbeitet auch die Universität Vechta mit daran, die Hochschullandschaft landesweit insbesondere im Bereich der Digitalisierung zu stärken und die strategische Kooperation voranzutreiben. Insgesamt beträgt die Fördersumme der „Förderlinie Hochschule.digital Niedersachsen“ über 25 Millionen Euro.
Der DLHN untergliedert sich in sechs innovative, unterschiedlich fokussierte Teilprojekte, die im Rahmen der Hochschule.digital Niedersachsen eingeworben und durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (zukunft.niedersachsen) gefördert werden. Die Universität Vechta bringt ihre Expertise in zwei Teilprojekten zur „Kooperation der Services im Bereich der Digitalen Lehre“ und zur „Künstlichen Intelligenz in Studium, Lehre und Prüfungen“ ein.
„Hochschulen sind im Bereich der digitalen Lehre teils sehr unterschiedlich aufgestellt, allein ihre Größe macht einen Unterschied“, stellt Univ.-Prof. Dr. Martin K.W. Schweer, Leiter des Arbeitsbereichs Pädagogische Psychologie an der Universität Vechta fest. „Es zeigt sich aber, dass eine gemeinsame Herangehensweise an die Herausforderungen der Digitalisierung große Vorteile hat.“
Entsprechend zielt das Verbundprojekt vor allem auf eines: Die Kooperation zwischen allen staatlichen Hochschulen Niedersachsens zu verbessern. Prof. Schwer leitet in Vechta die an seinem Arbeitsbereich angesiedelte Arbeitsstelle Lehren Digital, die unter anderem mit der Evaluation der Zusammenarbeit im Netzwerk betraut ist. Damit knüpft er an das in seinem Arbeitsbereich derzeit noch laufende Vorgängerprojekt „Souver@nes Lehren und Lernen in Niedersachsen“ (2021-2025; Förderer: Stiftung Innovation in der Hochschullehre) an. Dabei geht es auch um die Frage, wie zielführende und vor allem agile Strukturen für eine Kooperation gestaltet werden können.
Durch das Verbundprojekt soll nun ein landesweiter Hub zwischen den niedersächsischen Hochschulen aufgebaut werden: ein Netzwerk, in dem die Beteiligten ihre Planungen, Expertise und Erfahrungen austauschen. „Der Digitale Lehre Hub versteht sich als agile Service- und Innovationsplattform für Digitale Lehre in Niedersachsen“, heißt es im Antrag des Verbundprojekts. „Durch die Vernetzung über den Hub können zukünftig Angebote gemeinsam und effizient weiterentwickelt, erprobt und geteilt werden.“
So bietet der DLHN direkt im Sommersemester die Veranstaltungsreihe „KI in Lehre und Prüfungen“ für alle Lehrenden der niedersächsischen Hochschulen an. In drei Themenmonaten werden aktuelle Herausforderungen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz an den Hochschulen behandelt. Insgesamt läuft das Verbundprojekt bis 2029.