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Lebendiges Forum für Zukunftsfragen zwischen Ems und Elbe

Prof. Dr. Ralph Bruder, Co-Vorsitzender von Powerhouse Nord e.V., betonte in seiner Eröffnungsrede die Chancen, die der Ems-Elbe-Raum hat. (Foto: Torben Krauß)

Cuxhaven (21. November 2025) – Der Powerhouse-Kongress 2025 hat am 18. November in der Cuxhavener Kugelbake-Halle erneut eindrucksvoll gezeigt, welche Bedeutung Norddeutschland für die Energie- und Transformationsagenda Deutschlands besitzt. Mit rund 160 Gästen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt sich der Kongress zu einem lebendigen Forum für Zukunftsfragen zwischen Ems und Elbe. Bereits in der Begrüßung durch Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer und die thematische Einordnung durch PHN-Vorsitzenden Prof. Dr. Ralph Bruder wurde deutlich, dass die Region die Energiewende nicht nur begleitet, sondern aktiv vorantreibt.

In mehreren über den Tag verteilten Fachpanels rückten die Teilnehmenden insbesondere die strukturellen Bedingungen der Energiewende in den Mittelpunkt. Diskutiert wurden unter anderem regulatorische Hürden beim Wasserstoffhochlauf, Anforderungen an kritische Infrastrukturen, Engpässe im Fachkräftebereich sowie die Frage, wie Kommunen Wärmeplanung und Netzentwicklung praxistauglich verzahnen können. Zahlreiche Aspekte berühren Kernaufgaben der Transformation – vom zielgerichteten Netzausbau über die Planung wasserstofffähiger Infrastrukturen bis hin zu kommunalen Dienstleistungen und Kooperationen. Die präsentierten Werkstattberichte aus der Region machten zudem deutlich, wie stark die norddeutschen Transformationscluster inzwischen zusammenwachsen und welche Wertschöpfung sich aus erneuerbaren Energien, Offshore-Wind und dezentralen Wasserstoffprojekten entwickeln kann. Gerade die Beispiele aus Cuxhaven unterstrichen, dass regionale Kooperationen und technologische Kompetenz maßgebliche Erfolgsfaktoren sind.

Im dritten Themenblock rückte die Perspektive auf Standortattraktivität und Zukunftsfähigkeit stärker in den Fokus. Hier wurde diskutiert, wie infrastrukturelle Großprojekte, kulturelle Impulse, wissenschaftliche Exzellenz und ein funktionierendes Start-up-Ökosystem dazu beitragen können, Regionen widerstandsfähiger, innovativer und lebenswerter zu machen. Viele Kongressbeiträge unterstrichen, dass Unternehmen, Verwaltungen und Hochschulen gemeinsam Verantwortung für den Erfolg der Region übernehmen müssen.

Zwischen den Programmpunkten bot der Kongress vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten, die von den Teilnehmenden intensiv genutzt wurden. Gerade im Austausch an den Ständen der Aussteller ergaben sich zahlreiche Gespräche zu Technologien, Geschäftsmodellen und Kooperationschancen, die für EWE inhaltlich wie strategisch relevant sind. Die kostenlose Erstberatung der Aussteller, erwies sich als niedrigschwelliger Einstieg in Themen, die für viele Kommunen und Unternehmen aktuell besonders drängend sind.

Zum Abschluss des Kongresstages setzte der Vortrag von Wirtschaftsredakteur und Publizist Patrick Bernau einen pointierten Höhepunkt. Unter dem Stichwort „Entbürokratisierung“ beleuchtete er die strukturellen Verzögerungen, die Projekte in Deutschland hemmen, und warb für eine neue pragmatische Haltung in Verwaltung und Politik. Gerade im Blick auf Netzausbau, Wasserstoffinfrastruktur und erneuerbare Energien fand dieser Impuls großen Anklang – Themenfelder, in denen auch EWE häufig mit komplexen Genehmigungsprozessen konfrontiert ist. Bernau bestätigte damit eine Erkenntnis, die sich durch zahlreiche Vorträge des Tages zog: Transformation braucht Geschwindigkeit, Mut zur Vereinfachung und starke regionale Allianzen.

Der Powerhouse-Kongress 2025 hat gezeigt, dass Norddeutschland diese Allianzen nicht nur anstrebt, sondern bereits lebt. Für EWE bot die Veranstaltung wertvolle Impulse für die strategische Weiterentwicklung, neue Anknüpfungspunkte für Kooperationen und eine klare Bestätigung dafür, dass die Region mit vereinten Kräften die Herausforderungen der Energiezukunft meistern kann.