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Erholung vom Kriegsalltag: Landrat Seefried begrüßt Kinder aus Mykolajiw

Die Gäste und das Begrüßungskomitee: Die Ukrainerinnen und Ukrainer mit dem Stader Organisationsteam am Sonnabendnachmittag. Foto: Landkreis Stade

Landkreis Stade (28. September 2025) – Am Sonnabendmorgen fuhr der Reisebus vor: 30 Kinder und ihre Mütter aus der ukrainischen Region Mykolajiw verbringen eine Auszeit vom Krieg im Landkreis Stade. Ein breites gesellschaftliches Bündnis organisiert in den nächsten Tagen Ausflüge und Aktivitäten für die Delegation vom Schwarzen Meer.  

Am Donnerstag war die Gruppe in Mykolajiw – der offiziellen Partnerregion Niedersachsens im Süden der Ukraine mit Zugang zum Schwarzen Meer – aufgebrochen. Mykolajiw wird immer wieder von russischen Angriffen mit Gleitbomben, Raketen und Drohnen überzogen. Zunächst ging es per Zug in die westukrainische Stadt Lwiw und von dort am Freitag mit dem Bus weiter nach Stade.  Generalkonsulin Dr. Iryna Tybinka vom Generalkonsulat der Ukraine im Hamburg hatte das Projekt angeregt, das auch vom Land Niedersachsen unterstützt wird.

Am Sonnabendnachmittag begrüßte Landrat Kai Seefried die Gäste. „Die Kinderfreizeit ist ein Zeichen für den Frieden. Der Landkreis Stade und die Menschen, die hier leben, stehen fest an der Seite der Ukraine“, sagte er – verbunden mit einem großen Dank an das Team des Deutschen Roten Kreuzes und Ehrenamtlichen zahlreicher weiterer Organisationen, die in den vergangenen Monaten an der Planung des Projektes beteiligt waren und jetzt die Durchführung stemmen. Jedes Kind bekam einen Teddy mit Landkreis-Logo als Willkommensgeschenk.

Derzeit leben rund 3500 Vertriebene aus der Ukraine im Landkreis Stade. Seit März 2022 leistet der Landkreis humanitäre Hilfe: Im Rahmen mehrerer großer Hilfstransporte haben ehrenamtliche Einsatzkräfte aus Feuerwehren und Hilfsorganisationen Fahrzeuge und Material vor allem für Rettungseinheiten und Kliniken an die polnisch-ukrainische Grenze überführt und dort an ukrainische Kameradinnen und Kameraden übergeben. Hilfsgüter im Wert von mehreren Hunderttausend Euro wurden auf diese Weise überführt.

„Wir bereiten euch für die nächsten Tage einen friedlichen und sicheren Ort, damit ihr zur Ruhe kommen und euch erholen könnt“, sagte der Landrat in Richtung der Kinder. Als Zeichen des Dankes bekam er von Betreuerin Kateryna Tsybulko eine große ukrainische Flagge, versehen mit Grüßen aus Mykolajiw und signiert von den Reisenden, überreicht. Die Handwerkskammer stellt das Gästehaus des Technologiezentrums als Unterkunft zur Verfügung. Die Finanzierung der Aktion wird größtenteils durch Spenden sichergestellt.

Das Programm am Sonntag wurde von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft gestaltet: Nach einem Bastelangebot am Vormittag ging es am Nachmittag ins Schwimmbad. In Mykolajiw gab es in der Nacht zu Sonntag derweil wieder Luftalarm. Am Montag bieten Vertreterinnen und Vertreter des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises ein Puppenspiel und eine Musikaufführung an. In den nächsten Tagen geht es unter anderem ins Natureum und in den Wildpark, die Gruppe besucht landwirtschaftliche Betriebe und backt Kuchen mit den Landfrauen. Die Johanniter besuchen mit ihren Lesehunden die Unterkunft. Bei einem Fest am Freitag, zudem auch Generalkonsulin Dr. Iryna Tybinka erwartet wird, wirken etliche Jugendorganisationen mit. Außerdem sind eine Führung durch Stades historische Altstadt und eine Andacht in der St.-Wilhadi-Kirche geplant.

Weitere Informationen:

  • Zwei Spendenkonten stehen mit dem Verwendungszweck „Kinderfreizeit Ukraine Landkreis Stade“ zur Verfügung:
    Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Regionalverband Bremen-Verden, IBAN: DE16 3702 0500 0004 3107 18
    DRK-Kreisverband Stade gGmbH, IBAN: DE12 2415 1116 0000 1131 18